Gemach von Kenneth Elijah Ceiteach

"Ich weiß es nicht, das Verhältnis zu Vater ist deutlich kühler geworden, als zur unserer Kindheit", und selbst da hatten Vater und ich uns oft gestritten, weil ich nicht immer nach seiner Pfeife getanzt hatte.
"Vermutlich wird er zu erst annehmen, ich erlaube mir einen Scherz, aber ich lass ganz bestimmt nicht zu, dass dir etwas geschieht", nein, das würde ich nicht zulassen. Kat hatte schon genug durchmachen müssen, auch wenn ich keinerlei Vorstellung davon hatte, was Da ... Stopp! Nicht darüber nachdenken! Ich schüttelte den Kopf und seufzte auf.
"Ich stell sie schon nicht bloß", murmelte ich und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als sie sich enger an mich kuschelte.

Katherina sah ihn stirnrunzelnd an. Sie erinnerte sich nicht an das Verhältnis zwischen Ken und ihrem Vater. War es angespannt gewesen? Sie wusste es im Moment einfach nicht, doch das verschwieg sie Ken und deswegen nickte sie bloß nachdenklich. "Das ist...", murmelte sie und ließ den Satz in der Luft hängen. Was genau sie dazu jetzt sagen sollte wusste sie auch nicht, sie hatte sich ausgemalt das ihre Eltern ihr um den Hals fallen würden vor Freude...Kenneth sagte er würde nicht zu lassen das ihr was passierte sie und sie lächelte ihn an. "Ich weiß ncht ob ich mit den anderen reden will", sagte sie ihm leise und sah ihrem Bruder in die Augen.

Ich seufzte leise auf und strich mir durch mein braunes Haar.
"Das wirst du aber müssen, Kat, sie sind deine Mitschüler, es war deine Entscheidung die Akademie als Schülerin zu besuchen", seufzte ich leise auf und sah meine Schwester an.
Natürlich verstand ich, dass ihr unwohl dabei war, aber was sollte ich da tun? Die Schüler waren eben neugierig auf Kat, das ahnte ich, besonders nach der Szene im Königssaal.

Katherina seufzte leise und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Hm...", machte sie bloß. "Gib mir mal ne Einschätzung wie die drauf sind", bat sie ihn. Katherina gab es ungerne zu, aber sie hatte Angst das irgendwer Darian kannte und sie verraten würde und das sie wieder zurück musste und ihr wieder alles genommen werden würde. Die junge Vampirin nahm ihre Hände wieder von ihrem Gesicht und setzte sich auf. Ihre Gedanken drifteten ab und sie stand auf. "Mach mir Kaffee", sagte sie, stand auf und lief in die Küche und begann sich Kaffee zu machen. Katherina stand an die Anrichte gelehnt.

Bevor ich antworten konnte, war sie bereits auf die Beine gesprungen und in meine Küche gelaufen. Ich seufzte erneut auf und erhob mich ebenfalls, ging ihr nach und lehnte mich an den Türrahmen.
"Die meisten sind für die Verhältnisse der Akademie normal. Nur die Hogwartsschüler kann ich noch nicht einschätzen", ich trat in die Küche, holte zwei Becher und Kaffeepulver und schmiss die Maschine an, ehe ich mir aus dem Kühlschrank einen Obstteller holte und ihn auf die Anrichte stellte.
"Kat, hey", ich drehte sie zu mir und nahm ihr Gesicht in meine Hände, zwang sie, mich anzusehen.
"Beruhige dich, dir wird nichts mehr geschehen und wenn jemand wagen würde, dir etwas anzutun, komm sofort zu mir, klar?", sprach ich eindringlich auf sie ein und sah sie auch so an.

Katherina hörte das er ebenfalls aufstand und ihr nachlief. "Hogwarts...finde ich schön, wäre ich früher gerne mal hingegangen", sagte sie leise und sah ihn eine Weile an. Sie folgte seinen Bewegungen mit ihrem Blick. Sie starrte jedoch irgendwann nur noch auf einen Punkt. Ken drehte sie zu sich und nahm ihr Gesicht in seine Hände und sie nickte leicht. "Okay, mach ich", sagte sie und nickte leicht mit dem Kopf. Sie nahm seine Hände sanft von ihrem Gesicht und streichelte kurz drüber.

"Das wird wohl nicht mehr mit Hogwarts", ich sah sie seufzend an und löste meine Hände dann von ihren, als die Maschine ein Pfeifen von sich gab. Ich nahm die Kanne mit dem Kaffee hinaus und goß die beiden Becher bis zum Rand voll.
"Zucker? Milch?", fragte ich Kat und reichte ihr ihren Kaffee, mir selber nahm ich eine Zitronenscheibe, drückte ein paar Tropfen in den Kaffee und nahm einen Schluck.

"Zucker", sagte sie bloß und nahm ihre Tasse entgegen. Nachdenklich sah sie ihn an..."Wieso bin ich nie nach Hogwarts Ken?", fragte sie ihn nachdenklich, sie wusste es gerade nicht...auch diese Erinnerung wurde ihr genommen. Sie lehnte sich wieder nachdenklich gegen die Anrichte. "Welche Fächer unterrichtest du überhaupt?", fragte sie neugierig nach. Sie hatte sich gar nicht über die Lehrer im eigentlichen Sinne informiert. Kat hatte nur nach ihrem Bruder gesucht und an nichts anderes gedacht. Sie schloss kurz ihre Augen und machte sie langsam wieder auf. "

Aus einem der Hängeschränken aus Nussholz nahm ich das Gläschen mit dem feinen Zucker heraus und schob sie meiner Schwester zu. Bei ihrer Frage seufzte ich auf.
"Du hattest zuerst keine wirkliche Lust und dann hatte sich nie eine Gelegenheit ergeben", murmelte ich leise und nahm einen Schluck Kaffee. Gewohnt bitter floss es meine Kehle hinab und dämpfte den Durst. Durch den Wutanfall war ich gar nicht in den Genuss von Blut gekommen. Vielleicht sollte ich heute Abend noch jagen gehen ...

Sie nahm den Zucker und kippte ein wenig davon in ihren Kaffee. Sie hörte ihm zu und zog interessiert eine Augenbraue hoch. "Achso...ziemlich doof von mir", sagte sie und lächelte leicht. Sie sah ihn an und dachte nach. "Denkst du jemand ist hier der Darian kennt?", fragte sie leise und hoffte, dass er nicht gleich wieder wütend werde würde. Wieder kam die Angst, doch sie überspielte sie perfekt. Sie musste sich einen Ruck geben und einfach mit den anderen reden, so schlimm würden sie nicht sein. Doch Katherina war es einfach nicht gewohnt in großen Menschenmassen zu leben.

Schon wieder dieses Thema. Mein Griff verstärkte sich um meine Tasse und meine Augen wurden kurz rot. Ich konnte mir nicht helfen, Darian war einfach ein wunder Punkt bei mir, vor allem nachdem was ich nun erfahren hatte.
"Ich denke nicht und selbst wenn, wenn jemand für ihn arbeitet und dich haben will, muss er erst mal an mir vorbei"; ich würde sie wohl für die nächste Zeit nicht mehr aus den Augen lassen.

Katherina sah ihn liebevoll an. "Du bist der beste große Bruder den es gibt", sagte sie lächelnd und trank ihren Kaffee. "guter Kaffee", sagte sie schmunzelnd und sah ihn leise lachend an. "Ich hoffe alles wird gut", murmelte sie und streckte sich. Da sie nicht ihre Schuluniform trug, hatte sie sich für etwas entschieden, dass sie neulich auf der Straße gesehen hatte. Kurze Hose und ein einfaches weißes Top. Ihre schwarzen Stiefel waren etwas höher als Knöchelhöhe.

"Danke", schmunzelte ich und sah sie an. Sie schien sich zumindest unbewusst der aktuellen Mode angepasst zu haben.
"Ich unterrichte Geschichte und Musik", beantwortete ich ihre Frage, die sie mir vorhin gestellt hatte. Geschichte und Musik waren beides Fächer, die mich einfach immer fasziniert hatten und durch meine lange Lebenszeit konnte ich zumindest auch ein paar Fakten lebensreicher rüber bringen, da ich sie ja selbst live miterlebt hatte. Wie die beiden Weltkriege und den Krieg gegen Voldemort ...

Katherina lachte leise. "Ich hab dich also auch in Musik, mal sehen ob du mir da noch was beibringen kannst", sagte sie belustigt und trank ihren heißen Kaffee weiter. "Ich mag Geschichte...liegt wohl bei uns in der Familie", lachte sie und lachte leicht. Sie war zwar über den zweiten Weltkrieg hin eingesperrt gewesen, aber den ersten hatte sie noch mitbekommen..."Woher kommt deine Frau?", fragte sie ihn und gähnte. Sie fuhr sich kurz über die Augen und dann durch die Haare. Sie setzte sich auf die Anrichte und ließ ihre Beine baumeln.

"Was für eine Hiobsbotschaft", sagte ich vollkommen ironisch und lachte dann.
"Ich denke, dass ich es kann, zumindest was die Musik der letzten hundert Jahren angeht", ich sah zu, wie sie sich auf meine Anrichte hochzog und hob eine Augenbraue.
"Kat, da sind Stühle", sagte ich gedehnt und deutete zum Tisch.
Ich mochte es nicht, wenn man Möbeln zum Sitzen missbrauchte, die gar nicht zu diesem Zweck gedacht waren.
"Kyra? Aus Schottland. Ich habe sie auf einem Ball kennen gelernt", erzählte ich meiner Schwester und erinnerte mich wieder daran.

Die Melodie drang sanft durch den großen, von vielen Kerzen erleuchteten Saal, die sich in den Haltern an den Wänden entlang zogen und ein sanftes Licht spendeten. Ich lehnte mich gegen das Klavier, in meiner Hand ein Glas mit Blut und unterhielt mich leise mit meiner Tante, die am Flügel saß und spielte. Dabei ließ ich meinen Blick über die Gäste meiner Eltern schweifen. Fast alle waren sie übernatürlich und in feinen Kleidern gekleidet, aus feinster Seide, die Frauen in langen, wallenden Kleidern, die Männer in schicken Anzügen. Da sah ich sie und konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Wie ein Engel stand sie an der Tür zum Balkon, das schwarze Haar zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt, von einem Traum in dunklem Blau umhüllt. Und ihr Lächeln erst. Ich beobachtete sie, wie sie mit meiner Mutter sprach. Sie stach aus der Masse hervor, war einer der wenigen menschlichen Gästen, das spürte ich. Kurz errötete sie und nahm einen Schluck Wein aus ihrem Glas. Wer sie wohl war? Als sie ihren Blick schweifen ließ und zu mir sah, schenkte ich ihr mehr unbewusst ein Lächeln, auch wenn sie es nicht sehen konnte, dazu stand ich zu weit weg.
"Ken, möchtest du spielen?", die Stimme meiner Tante riss mich aus den Gedanken und ich riss den Blick von der wunderschönen Fremden los und nickte schnell.
"Natürlich Caitlin", ich stellte mein Glas ab und nahm auf dem Klavierhocker Platz und begann ein langsames Lied zu spielen. Meine Tante schenkte mir noch ein Lächeln und trat dann zu meinem Vater.

Ich versank vollkommen in Gedanken und blendete alles um mich herum aus, war geistig in der Vergangenheit.

Kat lachte bloß. "Lass mich, ich durfte das 100 Jahre lang nicht", erinnerte sie ihn und sah ihn lange an. "Aus Schottland also", sagte sie leise und lächelte breit. "Dann passt sie", flüsterte sie und beobachtete ihn dabei wie er in Gedanken verfiel. Sie blieb auf der Anrichte sitzen, Katherina mochte keine Stühle...irgendwie waren sie unbequem. Sie lachte leise und schnippste laut. "Ken", rief sie um ihn wieder aus seinen Gedanken zu holen. Er liebte diese Frau wirklich so wie es schien....Katherina bekam eins chlechtes gewissen weil sie bei der Hochzeit ncht dabei gewesen war. Es ärgerte sie so sehr, sie hätte bei all diesen Ereignissen da sein sollen.

"Hä? Was?", ich schreckte aus den Gedanken auf und starrte meine Schwester perplex und erschrocken an. Irgendwie verweilte ich noch in der Vergangenheit und es fiel mir grade schwer, mich loszureißen. Ich spürte die Müdigkeit in meinen Gliedern, das was ich heute erfahren hatte, war doch ein Ticken zu viel für einen Tag, selbst für mich.

"Soll ich dich ein wenig alleine lassen Lijah?", fragte sie leise und stellte ihre Tasse zur Spüle. Sie setzte sich wieder richtig hin und strich ihr Top glatt. Sie sah ihn fragend an. Katherina seufzte leise und schloss die Augen. Das Mädchen begann leise vor sich her zu summen und konzentrierte sich kurz ganz auf die Melodie. Sie wollte diese Freiheit einfach genießen und sich nicht mehr in der Vergangenheit aufhalten. Katherina machte die Augen wieder auf und summte leise weiter. Sie wäre zwar gerne bei ihrem Bruder, aber sie konnte sich ja auch mal ein wenig umsehen.

Ich biss mir auf die Lippen. Ein wenig Ruhe wäre mir gerade mehr als recht.
"Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht, ich würde mich ein wenig zurück ziehen", gab ich zu. Ich musste dringend jagen und einen klaren Kopf bekommen. Die Geschichte wühlte mich zu sehr auf.

Sie stand auf und lief zu ihm. "ich hab dich lieb Lijah", flüsterte sie und küsste ihn auf die Wange. "Ich seh nachher nochmal nach dir", murmelte sie und drückte kurz seine Hand. Dann lief sie aus der Küche heraus und überlegte wo sie jetzt hingehen sollte. Sie lief durch das Wohnzimmer und verschwand dann durch den Flur in die Gänge der Akademie, sie wusste nun wirklich nicht wohin...

"Bis dann", murmelte ich und sah ihr nach, ehe ich die Tassen mit Magie ausspülte und in die Schränke zurück stellte. Danach verließ ich die Küche und schnappte mir einen Mantel. Wohin konnte ich nun? Ich blieb stehen und dachte nach, entschied mich schließlich für Moskau.

Tbc: Off (Moskau)