4. Abteil

Ria verdrehte kurz die Augen, doch musste dann auch lachen. Es war ihm wohl auch aufgefallen, dass diese Anspielung etwas zu eindeutig war. Seit wann wollte er sich das mit den neuen Mädchen versauen. Das Gute an ihrer Art von Beziehung war ihre Unkompliziertheit (Das wort gibt es, hab sogar nachgeschlage xD). Egal mit wem es die beiden trieben, es störte sie nicht.
Sie legte kurz ein lasziven Grinsen auf ihre Lippen und meinte dann, darauf bedacht, es sehr unschuldig klingen zu lassen: "Stimmt schon, dann musst du mich nochmal deinen Schlangen vorstellen. Ich denke, dann komme ich auch mit Prince gut klar."
Sie musterten die anderen Mädchen im Raum genau und überlegte, welche sich Joschi wohl ausgesucht hatte.

Joshi lachte. Das mochte er eben an Ria. Sie war wie die kleine Schwester, die er nie hatte. Und mit der er natürlich nicht verwandt war. Das war immerhin entscheidend für ihre Art von Beziehung zueinander. Als er sah, wie Ria die Mädels musterte, musste er grinsen. Er wusste genau, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Sie suchte nach seiner neuen Auserwählten. "Rate" flüsterte er ihr ins Ohr. "Du hast nur einen Versuch. Wenn du richtig liegst, wirst du belohnt. Und wenn nicht dann schuldest du mir etwas." flüsterte er und schenkte ihr das Zwinkern, das sie wohl besser kannte als jeder andere Mensch auf der Welt.

Ein leichte Gänsehaut breitete sich aus, als er ihr ins Ohr flüsterte, da diese immer sehr empfindlich waren. "Einen Versuch?", hakte sie nochmal nach und schloss Anna schon einmal aus. Obwohl... bloß weil diese ihre Freundin war? Er würde trotzdem ran gehen, was ja kein Problem war, es wäre nur merkwürdig.
Dennoch... sie kannte seinen Geschmack ganz gut.
"Hm.... ich denke, ich weiß es, aber ich weiß nicht, was mir lieber ist, von dir belohnt oder bestraft werden", wisperte sie grinsend zurück. Doch sie entschloss sich für ihre Belohnung: "Ich denke, es ist die Blonde. Du stehst auf blond." Sie sprach so leise, dass es nur Joschi verstehen konnte und sah ihn siegessicher an.
"Und? Bekomme ich eine Belohnung?", schnurrte sie leise.

Joshi grinste breit. Ria war gut. Aber dass er auf blond stand, stimmte nicht unbedingt. Immerhin war das einzige Mädchen, das er je geliebt hat, brünett. Als seine Gedanken zu Dawn glitten, verschwand das Lächeln auf seinen Lippen. Also verdrängte er den Gedanken schnell wieder. "Du wirst belohnt." sagte er schließlich und setzte erneut ein Lächeln auf. "Glückwunsch, Catwoman."

Sie grinste breit und hauchte dann leise: "Und was ist meine Belohnung?"
Über das Catwoman schüttelte sie nur den Kopf, nicht sehr gerade sehr einfallsreich, aber sie mochte den Spitznamen.
Kurz bemerkte Ria wie Joshi mit seinen Gedanken weit weg war, doch wohl schnell wieder auf den Boden kam.
Am liebsten hätte sie sich jetzt kurz an ihn gekuschelt, aber seine Chancen wollte sie ihm ja auch nicht verbauen.

"Das erfährst du schon noch früh genug. Es macht doch keinen Spaß, wenn du nicht drauf warten musst." grinste er und streckte die Zunge raus. Er musterte ihre Ohren. Sie waren so flauschig!
Irgendwie etwas eigenartig, dass er mit einem Katzenmädchen eine Affäre hatte. Aber es war eben Ria. Und wenn sie ein Schwein gewesen wäre, hätte er trotzdem was mit ihr gehabt. Und puh, gut dass er das nicht laut gesagt hatte.

Och nö, Ria war kein geduldiger Mensch und das Joshi sie immer so zappeln ließ, machte es nicht wirklich besser.
"Aber ich warte so ungern... Ich dachte, du willst mich belohnen und nicht bestrafen", gab sie ein klein wenig trotzig zurück, doch weil es Joshi war, hellte sich ihre Miene auch sofort wieder auf.
"Aber wehe es ist keine schöne Belohnung, auf die sich das Warten lohnt", drohnte sie ihm spielerhaft und strich mit ihrem Katzenschwanz unauffällig über seinen Schritt, so dass es niemand sehen konnte.
Wäre ja noch schöner! Leise kicherte sie und lehnte sich zurück.
Als er ihre Ohren musterte, meinte sie: "Nur gucken, nicht anfassen."

"Ich dachte du seist nicht sicher, ob du belohnt oder bestraft werden willst?" grinste er. "Nun kriegst du eben beides." Als sie mit ihrem Schweif über seinen Schritt fuhr warf er ihr einen vielsagenden Blick zu. Sie beide wussten genau, worauf das nun hinauslaufen würde, wenn sie allein gewesen wären. Es hatte zwar einige Zeit gedauert, bis er nach Dawns Tod wieder zu sowas in der Lage gewesen war, aber inzwischen kam er ganz gut zurecht und war komplett der Alte, wenn er jeden Gedanken an sie verbannte.
Als sie betonte, dass er nur gucken dürfte, steckte er ihr demonstrativ einen Finger ins Ohr, um sie zu kitzeln. "du weißt genau, dass ich anfasse, wo ich will." grinste er.

"Schon, aber diese Strafe finde ich ziemlich fies... Du weißt, ich bin ungeduldig", beschwerte sie sich leise und es war auch nicht ganz ernst gemeint.
Als der vielsagende Blick von ihm sie traf, musste sie unwillkürlich dreckig grinsen, welches sie aber schnell wieder verbarg. Sie wusste, was passiert wäre und eigentlich hätte sie es auch gerade gewünscht, aber es befanden sich immer noch drei andere Mädchen hier im Abteil. Diese wollte sie nicht allzu sehr schocken.
Sie mauzte kurz auf, als er ihr den Finger in das empfindliche Ohr steckte und eine komplette Gänsehaut überzog ihren Körper. Schnell legte sie sich eine Hand auf die Mund, da sie ihre Mauz-geräusche nicht mochte.
"Ja, dass weiß ich nur zu gut", gab sie zurück und dachte kurz an ihre Bettgeschichten... Ja, der Typ machte wirklich, was er wollte.
Als Gegenstrafe ließ sie von zeit zu Zeit immer ihren Schweif über seinen Schritt gleiten.
Was er konnte, konnte sie schon lange.

"Lass das" fauchte er leise. Wenn das so weiter ging, würde er sich nicht mehr lange beherrschen können. Und das würde auf die fremden Mädchen und wohl auch auf Demona nicht unbedingt den besten Eindruck machen. Aber so war Ria eben. "Na und wenn du wartest ist es doch umso schöner, wenn du die Belohung endlich bekommst." lächelte er und dachte an so manches Mal im Vertrauensschülerbad zurück. Das war immer ihr Rückzugsort gewesen. Wenn sie es denn bis dahin geschafft hatten. Nicht selten landeten sie unterwegs einfach in irgendeiner Nische. In der Akademie würden sie sich wohl ein neus Plätzchen suchen müssen.

Auf sein Gefauche, lächelte sie nur wissend. Es machte Spaß Joshi zu triezen und zu reizen, der Sex danach war einfach immer der beste bisher gewesen.
"Haben wir ein Problem Joshi?", erkundigte sie sich nur schelmisch.
"Tz, das glaube ich zwar kaum, aber gut", meinte sie und spielte mit einer Haarsträhne.
Kurz überlegte sie und fragte dann Joshi: "Sag mal, würdest du mir je ein Halsband umlegen? So ein Verrückter Kerl auf dem Bahngleis hat mich gefragt, wie viel ich koste..."
Natürlich hatte sie Joshi nichts von ihren Geldnöten erzählt, ihre Affären waren ja schon vor ihrer großen Not gewesen und sie erzählten einander auch nicht besonders viel... Der Mund war eher anderweitig beschäftigt.

"Noch nicht" grinste er auf die Frage mit dem Problem hin und griff dann ihren Schweif, um ihn beiseite zu schieben. Dann zog er verdutzt die Augenbrauen hoch. "Ein Halsband?" fragte er und verstand nicht ganz, worauf sie hinauswollte. "Würdest du.. das denn .. wollen?" fragte er skeptisch. Okay, das war eigenartig. "Was du kostest? Wer war das?" fragte er sofort und setzte eine ernste Miene auf. " Dem muss ich wohl mal ein bisschen Respekt beibringen."

"Aber bald", gab sie zurück und ließ ihn ihren Schweif wegschieben.
Doch dann erklärte sie ihm die Sachlage: "Wie dir vielleicht mal aufgefallen ist, Joshi... bin ich eine Neko. Nekos werden wie Haustiere gehalten... und er wollte mich eben haben. Freie Nekos tragen keine Halsbänder, gefangene schon. Und nein, ich schätze meine Freiheit, denn dann könnte ich dich zum Beispiel nicht mehr sehen", zwinkerte sie ihm zu und wurde dann doch wieder ernst.
"Ich kenne ihn nicht, scheint ein älterer Schüler zu sein, wenn ich ihn Hogwarts, zeige ich ihn dir mal", murmelte sie, doch sah dann erleichtert auf.
"Gut, dass du so etwas nicht tun würdest... Nekos müssen ihren Besitzer nämlich anstandslos gehorchen... wir sind wie... Besitztümer", erklärte sie ihm sehr neutral. Denn es betraf sie nicht wirklich... Sie war eine freie neko.

Joshi dachte über das nach, was Ria gesagt hatte.
Er wollte nicht, dass sie irgendwann jemandem gehörte, dem sie nicht gehören wollte. Wahrscheinlich würde sie bei ihrem Glück bei iregndeinem schmierigen Typen landen, der sie als seinen Besitz betrachte und nicht zu schätzen wusste.. Vielleicht konnte Joshi genug Geld für sie aufbringen, wenn er in den Ferien arbeite. Oder er eröffnete in der Akademie einen Kusstand. Küsse für einen Euro. Irgendwann hätte er dann vielleicht genug zusammen, um Ria zu kaufen. Dann wäre sie frei. "Was kostest du denn so?" fragt er vorsichtig, ohne sich eine Absicht anmerken zu lassen.

"Bitte WAS?!", fauchte sie ihn an. Sie konnte seine Absichten natürlich nicht erahnen.
"Joshi... das ist jetzt nicht dein Ernst oder?", erkundigte sie sich erschrocken und ihr Gesichtsausdruck spiegelte das komplette Entsetzen wieder. Aber vielleicht war sie auch selbst schuld und hatte es Joshi zu schmackhaft gemacht. Aber er war doch nicht so ein Kerl! Joshi behandelte Ria mit größtem Respeckt und war auch liebevoll...
"Das glaube ich dir jetzt nicht", murmelte sie und sah ihn ernst an.
Die Blonde rückte von ihm ab und wäre am liebsten aus dem Abteil gestürmt, aber hoffte dennoch auf ein Missverständnis.

"Ria.." meinte Joshi leise und sah zu Boden. "Willst du wirklich irgendwann von einem schmierigen ekeligen Typen gekauft und besessen werden?" fragte er und sah sie ernst an. Sorge lag in seinem Blick. "Wenn jemand wie ich dich kaufen würde.. dann wärst du frei. Ich würde doch nicht darauf bestehen, dich zu besitzen!" betonte er und senkte den Blick wieder.

Ich sah aus dem Fenster und ließ das Gespräch zwischen Ria und diesen Joshi an mir vorbei rauschen. Es ging mich ja auch nichts an und interessieren tat es mich auch nicht. Erst als er sie fragte, wie viel ihr Preis war, schreckte ich auf und drehte mich ruckartig zu den beiden um. Meine Augen waren von roten Schatten durchzogen.
"Was denkst du eigentlich, wer du bist?", fragte ich ihn wütend. Ich würde nicht zulassen, dass meiner kleinen Freundin etwas passierte oder dass sie gegen ihren Willen gekauft wurde. Ria war frei und sollte weiterhin die Freiheit genießen können, Neko hin oder her. Als ich spürte, wie aufgewühlt sie war, stellte ich die Kiste mit Rya ab und nahm die Drachin in den Arm.

Als sie seine Absichten erfuhr, legte sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen und sie rückte wieder zu ihm. "Sag nicht solche Sachen, die man sehr leicht missverstehen kann", lächelte sie leicht udn stupste ihn in die Wange. Kurz dachte sie über seine Worte nach.
"Weißt du Joshi, ich bin jetzt schon frei, ich bin eine freie Neko... Aber ich möchte niemals von so jemanden besessen werden. Aber sagen wir es so, bis... also wenn es eines Tages wirklich so weit kommt, dann komme ich zu dir und vertraue darauf, dass du mich kaufst", erklärte sie ihm und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Wange.
"Danke für das Angebot, Joshi", grinste sie ehrlich und kuschelte sich ein wenig an ihren Kumpel.
Sie kannte Joshi gut genug, um zu wissen, dass er sie gut behandeln würde.
Dann wandte sie sich kurz zu Anna und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm: "Ganz ruhig Süße, Joshi würde mich niemals schlecht behandeln."

Joshi fuhr in sich zusammen, als das andere Mädchen ihn zurechtwies. Aber Ria hatte es ja wieder gerade gebogen. "Was ich denke, wer ich bin?" wiederholte Joshi ruhig. "Ich denke ich bin der beste Typ, der Ria kaufen kann." meinte er darauf hin. "Gut." antwortete er Ria schließlich. "Dann werd ich schauen, dass ich bis dahin das Geld auftreibe, versprochen."
Wie viel dafür wohl nötig war?

Anna nickte sie dennoch dankend zu, schließlich war ihre Freundin nur besorgt um sie.
Leise lachte sie und lehnte sich gegen Joshi: "Ich weiß, dass klingt dumm, aber ich bin eigentlich sehr teuer, reinrassig und so. Aber da ich eine freie Neko bin, kannst du mir einfach ein Halsband umlegen und dann gehöre ich dir."
Die Welt der Neko war eigentlich sehr einfach. Die gefiel eine freie? Lege ihr einfach ein Halsband um und sie gehört dir.
"Also mache dir keine Sorge, ich werde dich dann um ein Halsband bitten", grinste sie und kuschelte sich an den Jungen.
Seine neue Flamme schien ja gerade in Gedanken zu sein und es war ja allseits bekannt, dass nekos einfach für ihr Leben gerne kuschelten.

"Alles klar" stimmte Joshi zu. Doch die Sache mit dem Halsband war zu einfach. Er wollte etwas tun, damit Ria frei bleiben konnte und nicht nur darauf warten, dass sie kam, und ihn um die Freiheit bat. Er würde in den Ferien arbeiten, so viel er nur konnte, um sie schlussendlich doch noch kaufen zu können. Das hätte Dawn stolz gemacht.

Da war wohl meine Veelaseite mit mir durchgegangen, aber bei Freunden verstand ich einfach keinen Spaß, wenn man diese verletzte. Und Ria war mir wichtig geworden und ich wollte sie nie in der Gefangenschaft eines fetten, schmierigen Types sehen, der sie in den Abgrund treiben würde. Ich ließ sie los und sah auf ihre Hand, ehe ich ihr ein Lächeln schenke.
"Tut mir Leid"; sagte ich an den Jungen gerichtet und seufzte leise auf. Jel und Demona schienen gedanklich nicht mehr unter uns zu weilen und Ria und Joshi hatten einander. Was konnte also ich tun?

Ria gab ihrer Freundin einen kurzen Kuss auf die Wange und strahlte sie an. Sie wusste doch, wie es von Anna gemeint war.
Danach lehtne sie sich wieder gegen Joshi.
Sie sah etwas in seinem Blick, was ihr sagte, dass er antürlich nicht auf sie hören würde, aber wann tat er das schon? Dennoch kam fast jedes Mal etwas gutes bei raus, weshalb sie ihn machen ließ.
"In welches Haus kommst du denn auf der Akademie?", erkundigte sie sich bei ihrem Freund und strich sich durch ihr blondes Haar.

"zu den Füchsen" meinte er und irgendwie gefiel es ihm. Er hatte es nie als passend empfunden, ein Slytherin zu sein. Dafür war er doch viel zu nett und zu wenig hinterlistig. Füchse waren zwar auch listig, aber sie hatten etwas niedliches. Ach dieses Ganzen Häuser-Blabla war doch ohnehin nur dazu da, damit Schüler ein Smalltalk-Thema hatten, wenn sie sich kennenlernten.
"Und ich welchem Haus bist du?" fragte er Anna, um sie in das Gespräch mit einzubeziehen. Es war ja genug Joshi für alle Mädchen da.

"Zu den Füchsen? Na, passt ja zu dir", grinste sie und legte ihre langen Beine über seine. Ihren Kopf legte sie gegen Annas Schulter und lag so ziemlich bequem zwischen den beiden.
Ihr Blick glitt zu ihrer Armbanduhr... Müssten sie nicht langsam mal abfahren?