Der Königssaal

"Braucht es nicht. Es ist lange her..." Und trotzdem sehnst du dich immer noch nach ihr...
War ich erbärmlich? Wahrscheinlich.
War ich einfach nur dumm, weiter an ihr zu hängen? Auf jeden Fall.
Würde ich jemals aufhören an sie zu denken? Es sieht nicht danach aus.
Nylalegte den Kopf schief und ich grinste wieder.
"Es gibt kaum etwas zu bereden. Ich hatte eine Frau geliebt, sie hat mich abgelehnt. Ende der Fahnenstange." antwortete ich. Sie musste ja nicht unbedingt erfahren, dass eben diese Frau mich abserviert hatte, weil sie meinen Vater liebte und meine Halbsschwester ihre Tochter war....

"Und du liebst sie immer noch." stellte ich mehr fest als das ich ihn fragte.
"Da sind es wohl zwei Dumme auf einem Platz." schwach lächelte ich und schüttelte den Kopf.
Thomas hatte mich ebenso abgewiesen. Er hatte ja seine Frau.
Ich sollte mir keine Hoffnungen machen ihn je wieder zu sehen. Wer kam schon gegen eine Veela an?
Niemand genau.

"Ja." antwortete ich ruhig und sah kurz zu dem Tisch, an dem meine ach so geliebte Schwester saß und warf ihr einen Blick zu, der hätte töten können, ehe ich wieder zu Nyla sah.
"Was für ein Zufall..." murmelte ich leicht in Gedanken versunken.
Die junge Brünette vormir erinnerte mich immer mehr an die Nyla aus meinen Erinnerungen.
Wieder verfluchte ich innerlich meinen Vater, doch was brachte es? Tot war er so schon.
Wenn ich Nyla erneut treffen würde...Würde sie mich wieder ablehnen? Wahrscheinlich...

Ich bemerkte seinen Blick zu meiner Anna und seufzte. "Wieso hasst du sie?" fragte ich ihn leise und musterte ihn aufmerksam.
Ich konnte mir nicht vorstellen wieso er sie hassen könnte.
Sie war so wunderschön und bezaubernd und mit meinen dunklen Haaren sah ich ihr sogar ähnlicher als in meiner wahren Gestalt.

{sry war kurz backen :*}

"Lange Geschichte." sagte ich und fuhr mir durch die Haare. Kurz stockte ich.
"Woher weißt du, dass ich sie hasse?" fragte ich verwundert. Und woher wusste sie, dass ich Anna überhaupt kannte? Ich hatte Nyla nicht einmal meinen Nachnamen genannt, womit sie auf Verwandschaft schließen konnte.

Geschockt sah ich ihn hin. Verdammt...
"Ähm... du hast sie so angesehen?" stotterte ich unsicher. Es klang mehr nach einer Frage als einer Erklärung.
Er brachte mich aus dem Konzept.
Viel zu sehr.
Ich konnte mich viel zu leicht verraten und das wäre wohl sein und mein Untergang.
Er schien mich allerdings auch in dieser Gestalt leiden zu können.
Also war es schonmal nicht nur mein Aussehen...

Ich glaubte ihr nicht, was mir deutlich im Gesicht geschrieben stand.
"Und da schließt du gleich auf Hass?" Mir war klar, dass ich gerade auf irgendetwas offensichtliches gestoßen war, doch begriff ich nicht worauf.
Wahrscheinlich lag es auf der Hand.... doch ich kam nicht drauf.

"Ähm... ich... ich..."
Ich hatte exakt vier Möglichkeiten.
1. Möglichkeit: fliehen
2. Möglichkeit: ihn einfach umbringen - zu der tendierte ich am wenigsten
3. Möglichkeit: die Wahrheit sagen
4. Möglichkeit: ihm von meiner Gabe erzählen.

Da eine Flucht nur ein Zeitaufschub wäre und ihn nur noch misstrauischer machen würde entschied ich mich für 4.
"Du... weißt doch das ich nach deinem Biss so erschöpft war?! Ich bin eine Seherin. Menschen zeigen mir durch Berührungen ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft." erklärte ich leise.

{bin kurz essen :*}

Ich hob eine Augenbraue.
"Super. Dann frag nicht, warum.ich sie hasse. Du müsstest es ja nun bestens wissen." sagte ich leicht wütend. Toll. Sie kannte nun also meine Vergangenheit. Auch, wenn sie wahrscheinlich nicht kontrollieren konnte, was sie sah, so befand ich dies trotzdem als Eindringen in meine Privatssphäre.
Mit verschränkten Armen und verschlossener Miene saß ich nun vor ihr.

(Guten Appetit. )

Demütig senkte ich den Blick. Ja hasse mich! Das ist zu deinem besten. Das hättest du schon vor 200 Jahren tun sollen! Hasse mich! Na los komm schon!
"Ich kann bei einer ersten Berührung nicht alles kontrollieren." oder einer ersten Berührung nach solch langer Zeit.
"Ich sehe nur was du mir zeigst."
Ich wusste wirklich nicht warum er sie hasste.
Meine kleine Tochter...
Ich wusste so viel von Stefan, so viel gutes und schlechtes. Aber die meisten Dinge die mich betrafen waren mir ein Rätsel.

"Und was habe ich dir gezeigt?"fragte ich, schon etwas weniger wütend. Irgendwie fiel es mir schwer, wirklich wütend zu sein. Klar, fand ich es nicht gerade gut, dass sie in meiner Vergangenheit rumschnüffeln konnte, doch sie schien ja nicht wirklich etwas dafür zu können.
"Nimm es einfach als gegeben hin. Ich hasse sie...Ganz einfach." Ich seufzte leise.

"Tut mir leid, wenn ich die Laune jetzt so hinuntergezogen habe..."
Etwas beschämt wendete ich meinen Blick wieder ab. Eigentlich war ich nur bemüht, die Beiden etwas näher kennenzulernen, ohne irgendwie zu nah ans Private zu geraten, aber am Ende war dann doch ich der, der von etwas Privatem eingeholt wurde...
Dennoch versuchte ich, mein Lächeln auf den Lippen zu behalten. Worte der Vergangenheit hallten in meinem Kopf. Bwahahaha! Was kannst du eigentlich? - Der wird doch eh nur vom Pech verfolgt! - Kinder, gebt euch nicht mit ihm ab, verstanden? Es war alles noch da...
Hilflos versuchte ich, die Gedanken abzuschütteln. "Ich hoffe... Wir bekommen bald etwas zu essen. Ich fühle mich etwas schwach gerade", sagte ich nur leise, aber noch immer mit einem Lächeln. Einem eigentlich traurigen Lächeln. So waren sie, meine Masken, die ich eigentlich nie mehr benutzen wollte, aber musste, denn sonst würde ich keine Chancen haben. Das haben sie doch immer gesagt...

Ich sah mich kurz um, als ich jemandes Blick auf mir spürte und entdeckte...Neeeein. Das konnte doch nicht....War das...
Ich runzelte meine Stirn. Doch. Lyanna. Aber war sie doch Muggel. Ich zog wahrscheinlich gerade eine ziemlich merkwürdige Fleppe, aber ich war total überrascht. Ich stand also auf und ging zu ihr.
"Hey..." sagte ich langsam und lächelte fröhlich. Dann sah ich zu den beiden anderen Jungs.
"Hallo." grüßte ich auch sie und sah dann wieder zu Lyanna.

"Ein blondes Mädchen mit großen blauen Augen das in deinen Armen lag und geweint hat." murmelte ich leise.
"Ich hab dich weinen gesehen, weiß aber nicht warum. Irgendetwas ist explodiert, und noch ein paar Dinge die ich nicht einordnen konnte."
Viele Dinge die wohl in den letzten 200 Jahren passiert waren.

{sry bin jetzt wieder ganz da :*}

Ich überlegte, versuchte mich an ähnliche Szenen. Das Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen. Das konnte bloß Nyla gewesen sein.
Ein Schatten huscchte über mein Gesicht,als ich daran dachte.
Ich wusste sogar noch, was ich ihr damals gesagt hatte. Höre nie auf zu lächeln... erklang es in meinem Kopf und ich fuhr mir durch die Haare.
"Die Szene mit der Explosion kann ich mir bei bestem Willen nicht erklären..." meinte ich leise. Vielleicht hatte ich es auch nur verdrängt.


[ Juhu^^]

Ich atmete zitternd ein. "Da... war wieder dieses Mädchen, du hast geweint. Du weißt das ich nicht nur die Vergangenheit sehe? Ich sehe alles, Zukunft, Vergangenheit, Gegenwart im wilden Mischmasch. Wer sagt das es nicht erst passieren wird?" fragte ich ihn leise und senkte den Blick.
Ich war dieses verdammte blonde Mädchen.
Dieses dumme Ding wegen dem er weinen wird.
Vielleicht wird es mein Tod sein.
Ich hatte vor Jahrzehnten gesehen wie ich sterben würde. Keine sehr schöne Erinnerung.
Aber sie war verblasst.

Ich schob meine Augenbrauen zusammen und dachte kurz darüber nach. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft...
Wenn es die Zukunft wäre, würde es bedeuten, dass ich sie wiedersehen würde...
Doch warum sollte ich weinen?
Mit leicht zitterndem Atem fuhr ich mir durch die Haare.
"Es könnte also auch die Zukunft sein..." murmelteich leise vor mich hin und schüttelte kaum merklich den Kopf.

"Vielleicht stirbt sie." ich zuckte mit den Schulter und lächelte schwach.
Dann starb ich halt.
Innerlich schrie alles in mir, tobte. Ich wollte nicht sterben. Einer meiner schlimmsten Alpträume. Mein Tod...
Dann wäre ich tot... endgültig. Toter als Tot. Richtig tot.
So richtig echt.
Vollkommen!

Diese Worte trafen mich, wie ein zweischneidiges Schwert direkt in mein Herz.
"Sie wird nicht sterben!" brauchte ich zwischen zusammengepressten Zähnen heraus. Nein. Nicht Nyla. Das durfte nicht sein.
Egal, ob sie mich wollte oder nicht. Sie durfte nicht sterben!Jede Faser in meinem Körper wehrte sich gegen diesen Gedanken, gegen die Vorstellung sie könnte sterben.
Nicht sie. Nicht die schönste, vollkommenste Frau, die ich je getroffen hab.

"Das kannst du nicht entscheiden das weißt du oder?" fragte ich ihn leise und einfühlsam.
"Das kann niemand entscheiden. Solange sie sich nicht gerade umbringt nicht mal sie."
Natürlich hatte ich in meinem langen Leben schon daran gedacht es einfach zu beenden. Das waren schreckliche Zeiten gewesen.
Zeiten an die ich nicht gerne zurückdachte.
Zeiten von denen Stefan zum Glück nichts wusste, von denen niemand etwas wusste.
Er wäre ausgeflippt.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Das Schicksal lässt sich ändern." knurrte ich wütend. Ich wü

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Das Schicksal lässt sich ändern." knurrte ich wütend. Ich würde das nicht zulassen. Das durfte nicht...
Mit roten Augen sah ich wieder auf und versuchte ruhig zu bleiben. Ausflippen brachte jetzt nichts.

"WAS? Oh nein... nein, nein, nein, nein, nein! Das Schicksal lässt sich eben NICHT ändern hörst du! Wenn etwas so hervor bestimmt ist dann ist das verdammt noch mal so! Ändere ja nichts hörst du?! Das macht alles nur schlimmer. Dann stirbt vielleicht sie nicht, aber dafür tausend andere Menschen!" versuchte ich ihm leicht verzweifelt klar zu machen.
Das würde nur eine Katastrophe geben!
So war es immer...
Das hatte ich schmerzlichst erfahren und zwar am eigenen Leib.
Es war nie gut etwas zu ändern, vor allem nicht an dem Schicksal.

{so ich muss schlafen :*}

Ich wollte ihr jetzt nicht unbedingt ins Gesicht sagen, dass ich sogar in Kauf nehmen würde, selbst zu sterben, nur damit Nyla weiterlebte, es mir also auch vollkommen gleichgültig war, wenn tausend weitere Menschen starben...
Ich veschränkte meine Arme und starrte auf die Tischplatte, die schon leicht mit rauchen begann.
Ich konnte es nicht fassen. Nyla sollte sterben. Ich hoffte, dass diese Seherin sich irrte.
"Meinst du nicht, du hast es vielleicht falsch gedeutet?" fragte ich leise.

(Nacht. Bis morgen. )

Ich hatte dem brünetten Mädchen ein entschuldigendes Grinsen geschenkt und war weiter die Tischreihen entlang gegangen, hier und da streckten Schüler mir die Hand entgegen, da sie mich noch von früher kannten und ich schlug grinsend bei ihnen ein. Aber trotzdem hörte ich da aufbrandende Getuschel. Nero Lacroix, der Lehrerschreck war an der Schule. Zum Unterrichten!
Armer Elijah. Wahrscheinlich bekam er morgen drei Dutzend Beschwerdenbriefe von wegen Inkompetenz der Lehrkräfte. Als ich das Ende der Tische erreicht hatte, drehte ich mich um, um auf Ken, Shelly und die anderen zu warten. Dabei fiel mein Blick auf Anna und ich grinste ihr kurz zu. Moment, Anna? Von einer Sekunde zur anderen gefror mein Grinsen zu einem entsetzten Gesicht und ich drehte mich zum Lehrertisch um und starrte kalkweiß nach vorne. Nein, oh nein nein nein nein NEIN!