Der Königssaal

"Okay", murmelte ich, als Kat so verzweifelt wirkte und sich nur noch mehr an mich krallte.
Ich strich ihr durch das lockige Haar und sah dann die Schüler in meiner Umgebung kurz kalt an, ihr Gegaffe ging mir auf die Nerven. Sofort wandten die meisten die Blicke ab, zumindest die, die schon an der Akademie waren, wussten, dass mit mir nicht zu spaßen war. Dabei streifte ich meine Tochter, die zu mir sah. Jelena ... ich hatte sie nach meiner verschollenen und nun wieder aufgetauchten Schwester benannt. Jel wusste nicht, dass sie eine Tante hatte, wir sprachen nicht darüber, es tat einfach zu sehr weh und meine Mutter war immer in Tränen ausgebrochen, wenn das Thema Katherina zur Sprache kam und Vater war ausgerastet. Jeder von uns war anders mit dem Verlust umgegangen. Ich hatte nie aufgehört, nach ihr zu suchen, hatte vermutlich jeden Stein umgedreht und war doch immer in einer Sackgasse gelandet. Wann immer ich dachte, meinem Ziel nahe gekommen zu sein, entwicht es mir wieder.
"Komm mit", ich wandte den Blick von Jelena ab, auch Damon hatte zu uns aufgeschaut, das hatte ich gesehen. Ich nahm die zierliche Hand meiner Schwester in meine kräftige und führte sie aus dem Königssaal hinaus.

Tbc: Meine Räume

Katherina lehnte sich in die Berührung ihres Bruder hinein und lächelte erleichtert als er doch zustimmte. Sie folgte seinem Blick zu einem Mädchen, welches sie beobachtete. Katherina runzelte die Stirn..."Wer ist das?", fragte sie leise, doch da nahm Ken sie schon bei der Hand. Ein Gefühl der Wärme und Sicherheit durchflutete sie und Katherina fühlte sich sofort wohler. Ken lief schon los, doch Katherinas Blick blieb noch kurz bei dem Mädchen hängen...bildete sie sich das ein oder sah sie etwas von Ken in diesem Mädchen? Kat löste ihren Blick endlich und lief schnell aus dem Saal heraus.

Sie verließen den raum und mit gerunzelter Stirn sah ich wieder auf mein Essen.
Wer war diese...Frau?
Woher kannte Dad sie? Mir war der Appetit gründlich vergangen und ich schob den Teller von mir weg.
Sie war eine Fremde für uns...Und trotzdem schien Dad sie ja sehr zu mögen. Ob...
Ich schüttelte leicht den Kopf.
Er würde Mom niemals betrügen, oder?
Aber wer dann diese Frau? Wenn es nur eine Bekannte gewesen wäre...dann hätte das Wiedersehen nicht so ausgesehen...
Ich sah zu meinem Zwillingsbruder, der an einem anderen Tisch saß und ich spürte, dass er einen ähnlichen Gedanken in sich trug.
Meine Lippen wurden schmal und ich nahm mir abwesend eine Weintraube, die ich in meiner Hand zerdrückte.

Ich war in Gedanken abgetaucht und hatte das Gespräch ausgeblendet. Nachdenklich schob ich mit der Gabel ein paar Fleischstücke hin und her und sah dann zu Jel, die jemanden zu beobachten schien. Ich folgte dem Blick meiner Bekannten und sah einen der Lehrer an einem der Tische stehen und ein junges Mädchen im Arm halten, sie redeten, doch ich verstand kein Wort, es war keine Sprache, die ich beherrschte. Doch Jel schien mit jeder Minute verdrießlicher zu werden und ich runzelte die Stirn. Der Lehrer verließ mit dem Mädchen den Saal und ich wandte meine Aufmerksamkeit meiner Bekannten zu.
"Jel? Was ist los?", ich stupste sie leicht an.

Ich sah auf, als Lyanna mich ansprach und lächelte leicht.
"Nichts weiter...Ich hab bloß keinen Hunger mehr." antwortete ich nahezu ehrlich. Dieser Gedanke wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Er hatte sie umarmt, ihre Hand genommen und aus der Halle gezogen...Als ob er Angst haben könnte, dass irgendjemand zu viel sieht oder dergleichen.
Ich wollte nicht glauben, dass mein Vater unsere Mom betrog.
Doch anders wusste ich mir das nicht zu erklären.
Meine Unterlippe bebte verdächtig und ich sah stur auf die Tischplatte.

Ich glaubte ihr kein Wort, das sah man auch deutlich in meinen rehbraunen Augen. Ich legte die Gabel beiseite und sah zu meiner Bekannten. Jel war nett und ich hatte sie anlügen müssen und nun schien sie wegen irgendetwas oder irgendjemanden nahezu verstört.
"Hey", ich legte ihr ganz zaghaft eine Hand auf die ihre.
"Wenn du reden willst ...", ich  biss mir auf die Lippen, unsicher was ich sagen oder tun sollte.

Ich sah zu Lyanna und lächelte schwach. Sie glaubte mir kein Wort. Kein Wunder...konnte ich ja schlechter lügen, als eine schwarze Banane, die einem eintrichtern wollte, sie sei gerade gepflückt worden.
"Meinst du dein Bruder würde dich für ein paar Minuten entschuldigen?" fragte ich sie leise. Vielleicht wäre es ja wirklich gut mal mit jemanden zu reden, der nicht mein Bruder war, auch, wenn ich ihn wirklich liebte.

Ich sah kurz zu Ares und dann wieder zu Jel.
"Ich denke schon", ich schenkte meinem Bruder noch ein Lächeln und erhob mich dann. Hier rauszukommen, wäre jetzt echt gut, außerdem machte ich mir irgendwie doch Sorgen um Jel. Kaum zu glauben, wie wichtig sie mir geworden zu sein scheint ...
"Wohin?"

Ich stand ebenfalls auf und nickte dem Jungen, Taylor, und Ares zu.
"Nett euch kennenzulernen." meinte ich noch höflich zu den Beiden und sah dann zu Lyanna.
"Irgendwo hin." meinte ich einfach, nahm ihre Hand und zog sie aus dem Saal.

Tbc: Gang // Erdgeschoss

Ich ließ mich einfach mitziehen, warf aber meinem Bruder noch einen Blick zu, der besagte, dass er sich keine Sorgen machen musste.

Tbc: Gang/Erdgeschoss

Zufrieden, aber auch erleichtert, dass Shelly nicht nachbohrte, sah ich aus den Augenwinkeln und durch die dunklen Gläser für niemanden sichtbar zu Anna rüber.
Es gab kein Wort dafür, dass beschrieb, welches Gefühl da in mir hochquoll als mein Blick sie streifte.
Wie sollte das nur erst werden, wenn sie bei mir im Unterricht saß.
"Mhmm ... Verwandlung ist ja eher unspektakulär...ich mach mir mehr Sorgen um den Flugunterricht.", meinte ich schwach grinsend und zum Glück wieder fähig, eine normale Konversation zu führen. Gebrochene Knochen und so ... darauf hatte ich keine Lust.
Auch wenn ich vermutlich lachen würde, wenn irgendeiner der Schüler sich ablegen würde.
Manche Charakterzüge legte man doch nie ab.
Ich fuhr mir kurz durch die Haare und wandte mich dann wieder meinem Teller zu.

Ich bemerkte natürlich ebenfalls den Stimmungsumschwung der zuvor noch fröhlichen Jelena und sah sie eine Weile an, doch ich schien mich allgemein zu wenig um meine Mitmenschen zu kümmern und mit ihnen mitzufühlen als das ich mich wie Lyna nach vorne beugte und nach Jels Befinden fragte.
So war Lyna eben. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, manchmal war sie doch besorgt um die Personen um sie herum und ihr war nicht alles vollkommen egal.
Ich war zu misstrauisch. Entsprechend sah ich Lyna auch an, ich traute rein aus Prinzip niemandem, nicht mal Vampiren mit einer Blutphobie. Oder auch: erst recht nicht Vampiren mit einer Blutphobie.
Wachsam folgte ich den beiden Mädchen mit meinen Blicken, dann sah ich kurz zu Taylor, der immer noch neben mir saß und auch ein wenig Trübsal zu blasen schien. Ich stützte mein Kinn in die Hand und sah den Blonden an. "Mit dir ist alles ok, oder?"

Als Jelena und Lyanna uns verließen und ich mit Ares alleine war, war ich etwas nervös, ganz besonders, als er mich fragte, ob mit mir alles ok war. "Ich..." Ehrlich sein? Notgedrungen lügen? Was sollte ich tun? "Mir ist wohl einfach nur schlecht und ich schaffe es nicht, hier einen freien Kopf zu bekommen...", antwortete ich zögerlich. Kurz blickte ich in seine Augen. Ich konnte ihn nicht anlügen. Nicht einfach so. Mir war selbst nicht wirklich klar warum, aber es war nicht möglich. Dennoch wollte ich nicht mit der Tür ins Haus fallen. Ich denke, ich hatte es gut umschrieben. Leise dröhnten noch Stimmen in meinem Kopf und kalter Schweiß lief an meiner Stirn entlang.

"Vielleicht solltest du rausgehen.", sagte ich tonlos und musterte Taylor kurz, jedoch wirkte ich dabei nicht so interessiert, wie man es in der Situation sein sollte. Die Probleme anderer waren wirklich nichts, was ich mir aufhalsen wollte. Mir war mit meinem eigenen Leben schon genug gedient.
Andererseits war es ziemlich herzlos, so etwas zu sagen, da es Taylor anscheinend wirklich nicht gut ging. Er war ganz blass und sah aus wie ein geprügelter Hund.
"Ich kann auch mitkommen, wenn du willst.", meinte ich, die Stimme meiner Mutter, die uns den Zug der Höflichkeit eingeprügelt hatte, in meinem Kopf und richtete mich auf.
Das wäre eine Gelegenheit aus der Halle rauszukommen. Abwartend sah ich Taylor an.

Ich sah kurz zu ihm auf und als ich realisierte, was er mir anbot, lächelte ich kurz. "Vielen Dank. Ich würde mich freuen, wenn du mitkämst." Langsam stand ich auf, wischte den Schweiß so gut es ging ab und begab mich dann aus der Halle hinaus. Von den Menschenmassen hatte ich nun eindeutig genug.

tbc: Gärten - Wiese

"Na los..", sagte ich widerwillig und schluckte meine schlechte Laune runter. Ich würde hier rauskommen, angesichts dieser Tatsache zogen sich meine Mundwinkel ein wenig nach oben.
Ich steckte die Hände in die Hosentaschen und bahnte mir eine Schneise in die hin und herrennenden Schüler. Wahrscheinlich lag es immer noch an meinem Gesichtsausdruck, dass mir niemand in den Weg rannte und mir sofort Platz gemacht wurde.
Für irgendwas war schlechte Laune doch immer gut.

tbc: Wiese

Nach einer Weile stillen Vor mich hin Grübelns entschied ich mich, noch ein wenig die Akademie zu erkunden. Vielleicht fand ich ja irgendetwas interessantes... Auch, wenn ich es bezweifelte, aber nun gut.Die Hoffnung stirbt zuletzt.

tbc: Gärten // Teich

Cf: Sprung

Gut gelaut stöckelte ich in den Königssaal. Ich ließ meinen Blick schweifen und suchte nach einer mir würdigen Gesellschaft. Schon bald fiel mein Blick auf Joshua und zielstrebig lief ich auf ihn zu.
"Hey, Großer.", meinte ich breit grinsend und kraulte ihm kurz den Nacken.
"Hast du vielleicht Lust rauszugehen? Ich könnte dir die Akademie zeigen.", ich lächelte und sah ihn fragend an.

[D'aaaargh... Muss off... schreib morgen wieder ]

Joshi freute sich, als Demona kam. Ein bekanntes Gesicht in all diesem Trubel. Er schloss genüsslich die Augen, als sie ihm den Nacken kraulte. Kurz sah er zu Jelisaweta. Sie schien in Gedanken versunken zu sein. "Entschuldige mich." sagte er und stand auf. "Klar doch." meinte er dann strahlend zu Demona und grinste sie an. "Wo gehts hin?" wollte er freudig wissen.

Ich kicherte und zuckte mit den Schultern und zwinkerte ihm zu.
"Lass dich überraschen.", meinte ich lächelnd und hielt ihm meine Hand hin. Ich würde ihm die Türme zuerst zeigen.
"Ich hoffe du hast keine Höhenangst.", zwinkerte ich. Ich lief ihm vorraus aus dem Königssaal.

{Tbc: die Türme}

"Was ist Höhenangst?" meinte Joshi grinsend und schenkte der Blondine ein Zwinkern.
Nein, mit Angst vor Höhe hatte er nun wirklich nie Probleme gehabt. Ein wahrer Mann kannte ohnehin keine Angst!

tbc: Die Türme / Altan

Der Saal wurde immer leerer, die Schüler strömten nach und nach hinaus, doch ich blieb sitzen. Was sollte ich auch anderes tun? Mir war nicht nach Gesellschaft zumute, nicht, wenn ich mich wie in einem Orkan ausgesetzt fühlte. Ich goß mir noch ein Glas mit Blut voll und trank diesen auf Ex aus.

"Ach, also meiner Erfahrung nach sind die Schüler meist robuster, als man erwarten würde." lachte Shelly. Aber es stimmte. Viele von ihnen waren recht hart im Nehmen. Und für die empfindlicheren unter ihnen gab es ja immerhin einen Heiler. (Oder auch nicht, denn wir haben ja keinen höhöh xD)
"Sei nur nicht zu hart zu ihnen." meinte Shelly nachdenklich. "Sie haben es vermutlich schon schwer genug." Ihr Blick schweifte über das Essbare auf dem Tisch, aber irgendwie stand ihr nicht der Sinn nach Essen. "Ach und Nero?" meinte Shelly dann breit grinsend, drehte sich mit dem Oberkörper schlussendlich komplett zu Nero und stütze den Arm auf die Rückenlehne des Stuhls, auf dem sie saß. "Lass die Schülerinnen in Ruhe." grinste sie weiterhin und versuchte, durch die Sonnenbrille in seine Augen zu schauen, um seine Reaktion zu erahnen.

Ich sah Shelly amüsiert an und wiegte meinen Kopf hin und her. Manche Schüler waren auch echte Weicheier und ich würde kein Problem haben, ihnen das haargenau so zu sagen.
Oder eben sie auszulachen. Und wer ließ sich schon gerne auslachen? Ich wusste selbst, dass ich, wenn man mich provozierte oder auslachte, mich mehr für was auch immer anstrengte.
Und die Methode würden meine Schüler jetzt auch zu spüren bekommen. "Ich versuchs...", sagte ich mit einem milden Lächeln und sah wieder auf den Teller vor mir, hob dann den Blick als Shelly mich wieder ansprach und sah sie perplex bis erschrocken an. Wusste sie was? Beinah wäre mein Blick zu Anna gehuscht aber ich hielt mich gerade noch zurück und nahm stattdessen meine Sonnenbrille ab, um Shelly ernst anzusehen. "Unterstellst du mir gerade, ich würde es mit meinen Schülerinnen treiben?", fragte ich schwach grinsend nach und gab mir nicht mal die Mühe leise zu sprechen.

"Naaaa, meine Lieblingskapitänin?" Kitty kam vom Tisch der Drachen zu Anna hinübergelaufen, nachdem sie sich dort mit ein paar Freunden unterhalten und gleichzeitig nach Ria Ausschau gehalten hatte, immer bereit zur Flucht. Ihr Bruder saß immer noch neben der Shelltante und Kitty warf ihm ein kurzes Grinsen zu bevor sie sich an Anna wandte und sie angrinste.
"Alles klar bei dir? Schon einen Trainingsplan für dieses Jahr?", fragte sie und fuhr sich durch ihre offenen Haare.