Bahnsteig

"Ich bitte dich Sash. Ohne uns wären die doch total augeschmissen! Die hätten gar keine Chance." ich machte meine tussigste Handbewegung die ich auf Lager hatte und lachte gut gelaunt.
So ließ sich das Leben doch leben.
Mit einer guten Freundin rumblödeln, etwas lästern und Streiche aushecken.
Und dabei bunte Bonbons essen!
Ich LIEBTE alles bunte und funkelnde.
Mein Blick fiel wieder auf den kleinen süßen Schmetterling.
Und ich mochte Schmetterlinge!

Die Sechstklässlerin ließ die Hand wieder sinken und drehte den Kopf zu Feli, Lorcan und Dawn, behielt aber das Lichtgeistmädchen im Auge. Die musste sie nachher unbedingt mal ansprechen, Kitty kannte wenig Lichtgeister, auf dem Lost Souls war meistens eher die andere Seite vertreten. Lynns Seite.
Kitty verzog ein wenig das Gesicht, behielt dabei ihr Grinsen aber bei, machte den Mund auf um Feli zu antworten und schüttelte dann kichernd den Kopf. "Selten.", sagte sie und seufzte laut auf. "Sehr selten. Und ja, sie ist ein Schatten. Ist dein Bruder dann ein Lichtgeist?" Sie sah zu Lorcan und lächelte ein wenig, innerlich frohlockend, noch mehr ihrer Art kennenzulernen.
Vielleicht würde Lynn sich mit ihresgleichen besser verstehen. Einen Versuch wäre es ja mal wert.
"Wie stehts, Dawn? Hast du Geschwister?", fragte sie und sah die brünette Vampirin neben sich an.

"Unbestritten, wir sind die Besten."
Ich wusste nicht genau, woran es genau lag - Louis' Gegenwart oder der Aussicht auf Quidditch - aber allmählich freute ich mich doch, zur Akademie zurück zu kehren.
Ein kaum sichtbares, fröhliches Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich wieder zu Louis sah. "Was glaubst du, wie die Hogwartsschüler so sind?" fragte ich zusammenhangslos und rieb mir die Hände. Ich hatte, als ich in den Sommerferien in München war, um die Schulbücher zu besorgen, mit halben Ohr mitbekommen, dass Hogwarts in die Luft gesprengt wurde und sie deswegen zu uns kamen. Und das nach dem Massaker.
Als ich meinen Blick schweifen ließ, entdeckte ich tatsächlich einige unbekannte Gesichter.

Ich lachte erfreut auf und nickte sofort. "Natürlich sind wir die besten!" wer den auch sonst?
"Ich weiß nicht... wenn ich ehrlich bin hab ich ein wenig Angst vor ihnen. Ich will nicht gekauft werden." flüsterte ich leise und versteckte mich ein wenig hinter Sasha.
Ich mochte neue Leute eigentlich, aber diese hier machten mir Angst. Sie kannten das hier alles ja nicht.
Wer wusste schon wie die tickten.
Außerdem sollte es da angeblich einen Haufen reicher Schüler geben und die wollten sicher ein neues Haustiert, ein Neko, wie mich.
Klar, ich war ein Rassetier und nicht gerade billig, aber die konnten sich das bestimmt leisten und dann müssten meine jetzigen Besitzer auch verkaufen.
Ich hatte Angst dann nicht mehr hier her zurück zu dürfen.

Ich hatte mit dieser Frage früher oder später gerechnet gehabt, dennoch traf sie mich unvorbereitet. "Nein." Ich wandte den Blick ab und kramte in meiner Ledertasche, als würde ich nach meiner Zigarettenschachtel suchen, mein Tonfall war schneidend und erlaubte keine Wiederrede oder Nachfragen. Eine zu rauchen wäre jetzt wirklich nicht übel... meine Gedanken glitten zu Jason und seiner lebensfrohen Art und der Gedanke verpasste mir ein Stich. Genau genommen hatte ich einen Halbbruder, ja. Doch eigentlich war ich allein.
Als ich meine Mimik wieder unter Kontrolle hatte und die Trauer und der Schmerz in meinen Augen nicht mehr zu lesen war, zog ich die Zigarettenschachtel und mein Feuerzeug aus der Tasche. Ich sah wieder auf, steckte mir eine Kippe zwischen die Lippen, ließ die Schachtel wieder verschwinden, zündete meine Kippe an und lächelte, als wäre nichts weiter dran. Nein, ich habe keine Geschwister, ich habe keine Geschwister, redete ich mir in Gedanken immer wieder ein. Vielleicht würde es irgendwann aufhören, weh zu tun, wenn ich es nur oft genug wiederholte.

Bei Dawns Antwort verzog ich keine Mine, ich schwieg einfach und sah zu dem kleinen Lichtgeist.
"Ja. Ist er." nickte ich leicht.
"Ist es nicht immer so das bei Nachtschatten ein Zwilling Schatten und ein Zwilling Licht ist?" fragte ich dann allerdings nach.
"Oder kann auch einer alleine geboren sein oder beide Schatten oder beide Licht."
Das waren Dinge die mich interessierten und vielleicht wusste dieses Mädchen eine Antwort.
Es war schon irgendwie spannend sich mit seinesgleichen zu unterhalten.
Bis jetzt kannten wir niemand außer uns, die so waren wie wir.

{Wenn ich Nyla schicken soll sag Bescheid Dawn }

Mit gerunzelter Stirn sah ich wieder zu Louis und nahm diesen dann, auch wenn ich das wirklich ungern tat und ich Körperkontakt hasste, für einen kurzen Moment in den Arm. "Jeder, der das versucht, bekommt's mit mir zu tun." Aufmunternd lächelte ich ihn an. Es gab nicht wirklich viele Menschen, für die ich das tun würde oder die ich beschützen würde, doch ich mochte Louis. Er machte mir oft gute Laune.
Nekos waren wirklich niedlich, aber ich verstand es nicht, wie man sie sich als Haustiere halten konnte. Mir würde das absolut nicht in den Sinn kommen.

Mäßig interessiert verfolgte ich das Gespräch.
Lichtgeister und Nachtschatten waren nicht gerade das Thema, das mich brennend interessiert hätte. Dafür hatte ich schon viel zu viele von ihnen gesehen.
Leise seufzte ich und verlagerte mein Gewicht vom rechten auf den linken Fuß.
Wie das Jahr an der Schule wohl verlaufen würde?
Zum Glück waren an Hogwarts keine Leute mehr, die meine Mutter oder mich erkannt hätten.
Es war schon lange her, seit wir dort an die Schule gegangen waren.
Trotzdem, ich war schon gespannt auf die fremden Schüler.
Und wie sie auf uns reagieren würden.

FIRST POST

Als ich den Bahnsteig betrat ließ ich meinen Blick leicht gelangweilt über die Schüler schweifen und seufzte dann lautlos. Du tust das nur wegen ihr! Weil du sie magst und dir geschworen hast auf sie auf zu passen
Ich schob meine Sonnenbrille etwas weiter hoch und strich mir eine dunkle Strähne hinters Ohr. Dämliche Verwandlung. Musste meine schönen blonden Haare dafür opfern, aber das ließ sich wohl nicht ändern.
Erneut seufzte  ich lautlos auf und schüttelte leicht den Kopf. Was tat man nicht alles für seine Schützlinge?
Aber ich sollte aufhören zu jammern, ich tat es ja gerne und freiwillig. Mich zwang keiner dazu.
Ich hatte ihr geschworen auf sie aufzupassen und diesen Schwur würde ich NIE brechen.
Niemals!
Komme was wolle!
Tief atmete ich durch, Farquael hatte es sich auf meiner Schulter bequem gemacht, und zog den Koffer hinter mir her.
Hier waren so wahnsinnig viele Übernatürliche das mir jetzt schon kalte Schauer den Rücken runter rannen wenn ich nur daran dachte was für schwere und alte Erinnerungen die mit sich herum schleppten.
Bloß niemand berühren, bloß keine Berührungen!
Aber darin war ich ja Weltklasse.
Jahrhunderte lange Übung.

Kitty sah Dawn eine Weile wortlos an, machte schon den Mund auf um irgendetwas zu sagen, aber klappte ihn dann wieder zu. Dieser Tonfall...Kitty war ja nicht dumm. Da musste etwas gewesen sein und wahrscheinlich verstand Kitty auch am Besten wie es Dawn ging. Sie schwieg also und setzte wieder ein Lächeln in Richtung Lorcan auf. "Also mein großer Bruder Nero...der hat keinen Zwilling...also nicht das ich wüsste." Kurz sah sie nachdenklich drein, schüttelte dann aber den Kopf und lachte. Immer schön lachen.
"Und der ist auch Lichtgeist." Kitty wiegte ihren Kopf ein wenig hin und her und sah dann kurz zu Feli, die schweigend vor sich hinstarrte. "Und...wie waren eure Ferien so?", fragte sie in die Stille hinein.
Stille...nicht gut!

Kurz erwiderte ich die Umarmung.
"Du bist die allerbeste Sasha auf der Welt!" murmelte ich leise und ehrlich dankbar. Ich war so froh mit ihr befreundet zu sein.
Auch wenn doch eigentlich ich auf sie aufpassen müsste, oder?!
Ich sollte auf sie aufpassen wie auf mein Funkelzeugs! Genau! Das war eine gute Idee.
Ich musste mir einfach vorstellen das sie genau wie mein Funkelzeugs war dann konnte ich auch ganz gut auf sie aufpassen.
Dann wäre niemand gemein zu ihr!
Den das hatte sie nicht verdient! Sasha war einer der nettesten Menschen die ich kannte.
Oder auch Dämonen, wie man wollte.

Ich war dankbar, dass Lorcan die Klappe hielt. Kitty schien auch etwas sagen zu wollen, doch ich lächelte sie nur freundlich und verständnislos an, als sie mich mit offenen Mund anstarrte.
Als sie wieder drauf los plapperte, nahm ich die Kippe aus dem Mund und drehte sie zwischen den Fingern. Ich ließ meinen Blick wieder durch die Menge schweifen, nach bekannten Gesichtern Asschau haltend. Bei einem brünetten Mädchen, das sich durch das Getümmel drängte, blieb mein Blick jedoch kleben. Der Rabe auf ihrer Schulter, war das nicht Farquael? Aber Ny war doch blond, sie liebte ihre blonden Haare... ich musterte das Mädchen noch einen Moment lang, war mir dann jedoch ganz sicher. Das war Nyla.
Ich lächelte und winkte ihr zu, in der Hoffnung, sie würde mich sehen.

Als ich meinen kleinen Schützling endlich entdeckte huschte ich sofort zu ihr und fiel ihr um den Hals. Bei ihr machten mir Berührungen schon lange nichts mehr aus. Wie oft hatte ich sie diesen Sommer im Arm gehalten oder sonst was.
"DAWN! Ich bin so unglaublich froh dich gefunden zu haben!" rief ich erfreut auf italienisch aus.
Farquael schrie empört auf durch diese ruckartige Bewegung und flatterte etwas in die Luft, bevor er sich auf meinem Koffer niederließ.
"Wie ich sehe hast du schon Freunde gefunden, schön." ich lächelte die Gruppe fröhlich an und nahm jetzt auch endlich meine Sonnenbrille ab.
Meine Augen waren das einzige wo der Zauber nicht so wollte wie ich. Eigentlich sollten sie braun-grün werden, aber mein geliebtes Blau flackerte immer wieder mal durch.
Ich hing einfach zu sehr daran.
Aber mir konnte so wie so nie jemand wirklich lange in die Augen sehen, so das es aufgefallen wäre.
Castiel hatte meinen Blick mal mit: das fühlt sich an als würdest du bis zu den tiefsten Tiefen meiner Seele sehen, beschrieben.

Ich sah Kitty lächelnd an und zwirbelte eine blonde Haarsträhne um meinen Finger.
Die Brünette war eigentlich ganz nett, aber für meinen Geschmack manchmal zu nett. Wenn ich selber war, kam ich besser mit den Fieseren klar.
"Ganz gut, habe mir mit einem Nebenjob ein wenig Geld nebenher verdient und bin ein wenig gereist", antwortete ich ihr freundlich.  
Dass meine Nebenjobs nicht gerade ungefährlich und meisten illegal waren musste ja niemand von ihnen wissen.
Und wenn ich reisen sagte, meinte ich nicht nur reisen, sondern auch jagen.
Aber das war auch wieder ein uninteressantes Detail meines Lebens.
Zumindest eines, das niemand wissen musste.
Abwartend sah ich Lorcan und Dawn ab. Auch wenn es mich nicht im Mindesten interessierte, was sie erzählen würden.
Immer lächeln.... immer freundlich sein....
Das neue Mädchen, das zu uns gestoßen war bedachte ich mit einem erneuten Lächeln.
Sie war auch ein Vampir, das spürte ich deutlich. So viele neue Vampire... das musste ich unbedingt meiner Mum erzählen.
Dieses Jahr würde wirklich interessant werden.

FIRST POST

Ria kam mit ihrem schweren Koffer auf den Bahnsteig, begleitet von ihren kleinen Geschwistern und ihren beiden Bürdern Nate und Chris.
"Geht es, Nate?", erkundigte sie sich bei ihrem Stiefbruder. Ihre Katzenohren waren aufgerichtet und zuckten immer wieder in verschiedene Richtungen, um alle Geräusche aufzunehmen.
"Mach dir doch keine Sorgen, Blondie!", meinte er kühl zurück, doch Ria wusste, dass er es nicht so meinte.
Ihre kleinen Schwestern Eve und Mira schauten ihre große Schwester heulend an, doch sie grinste nur und beugte sich herunter. Nur Mira hatte ebenfalls Katzenohren und einen Schwanz, denn ihre Mutter hatte es nur den Frauen in ihrer Familie vererbt und Mira hatte ja eine andere Mutter.
"Schaut nicht so traurig, Nate und Chris werden sich schon um euch kümmern", grinste sie und tätschelte beiden den Kopf. Dann schob sie ihre Familie etwas zurück.
"So, dann macht euch mal vom Acker! Sonst heult ihr noch", grinste sie frech und schob ihre vier Geschwister Richtung Ausgang.
Die Blonde schaute sich auf dem Bahnsteig nach bekannten Gesichtern um, ihre Katzenohren zuckten immer wieder vor Freude umher und ihr Schwanz ging immer hi und her.
"Also zurück zu den Drachen", wisperte sie leise.
Sie zog ihren scheren Koffer hinter sich und ging mit ihren hohen High Heels richtung Zug.

14. September 2020 || Montag || 9:00 Uhr

"Ja, war ich. Ich mag Schottland", lächelte ich Jelena an und fuhr mir durch mein langes, braunes Haar, das mir in leichten Wellen über den Rücken floss. Dabei klimperte mein silbernes Armband leicht. Seufzend sah ich auf das antike Schmuckstück an meinem Arm. Mein Vater hatte es mir zur Geburt geschenkt und mir später eingebläut, es ja bloß nie abzulegen. Ganz verstehen tat ich es nicht, aber okay, wenn Daddy meinte, es sei richtig so, dann würde ich ihn vertrauen. Ja, selbst nach seinen Tod vertraute ich ihm noch und Mama meinte, es habe seine Richtigkeit.
"Ja, ich bin seit der Ersten hier, wieso?", fragend legte ich den Kopf schief und musterte Jelena. Sie erinnerte mich an irgendwem, aber ich war noch zu müde, um einen komplexen Gedanken zu fassen. Der Bahnhof füllte sich immer mehr und mein Blick fiel auf eine Gruppe von vier Mädchen und einen Jungen. Vampire, Nachtschatten, Lichtgeister. Die Akademie war wirklich ein bunter Wesen-Salat und bald wären wir um ein paar Menschen reicher. Bei den Gedanken an die Hogwarts-Schüler musste ich unweigerlich an meinen bescheuerten kleinen Bruder denken und ich biss mir in die Wange, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Stefan schaffte es immer wieder, mich alleine bei den Gedanken an ihn, aufzuregen. Ich war ja normalerweise ein recht netter und umgänglicher Mensch, aber bei meinem Bruder kippte meine Stimmung IMMER ins Negative. Wieso war der bloß nicht mit in die Luft gegangen? Jaja, es war vermutlich nicht nett, seinem eigenen Bruder den Tod an den Hals zu wünschen, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit, Stefan wollte mich auch am liebsten von der Erdoberfläche getilgt sehen.

"Ehrlich? Wo warst du alles??" fragte ich sie lächelnd und sah zu ihrem Handgelenk, als ich von dort ein leises Klimpern vernahm.
"Schönes Armband...Es wirkt antik." meinte ich und sah dann wieder zu ihrem Gesicht.
"Nur so. Ich komme ja erst jetzt auf die Akademie, aber ich hab bis jetzt nur positives gehört und freue mich total darauf es endlich mal mit eigenen Augen zu sehen." sagte ich begeistert und strich mir wieder die Locke aus dem Gesicht.
Zum Glück wusste keiner, dass mein Vater hier ein Lehrer war... Ich war mir sicher, dass dann kaum jemand mit mir reden wollen würde..Schließlich könnte ich ja eine Petze oder dergleichen sein...Schrecklicher Gedanke so abgestempelt zu werden.
"Alles ok? Du wirkst auf einmal so angespannt?"

In unserer Nähe vernahm ich auf einmal das altbekannte Klacken von High Heels und drehte mich in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Zuerst galt mein Blick den High Heels.
Schick, schoss es mir durch den Kopf.
Mein Blick wanderte dann nach oben zu dem Gesicht des Mädchens.
Es war Ria Meldana.
Sie war im Hause der Drachen, in Demonas Haus.
Daher kannte ich sie auch zumindest vom Namen und Sehen her.
Ria war ein Neko, nicht gerade die Sorte von Wesen mit denen ich mich umgab.
Um mein Image zu schützen und weil sie im Haus meiner Mum war, schenkte ich ihr ein freundliches Lächeln, bevor ich mich wieder meinen Gesprächspartnern zuwandte.

Sie sah Flelice und erkannte ein freundlich Lächeln. Genauso freundlich lächelte sie zurück. Sie kannte das Mädchen von den Füchsen, schließlich waren sie im gleichen Jahrgang.
Dennoch waren beide immer sehr distanziert, was wohl daran lag, dass Ria eine Neko war. Sie spürte die Blicke auf ihren Ohren, doch sie kannte diese schon gut genug. Dennoch rechnete sie es Felice immer hoch an, dass sie dennoch freundlich lächelte, was auch immer der Grund dazu war.
Plötzlich erkannte sie Louis und ihr Gesicht hellte sich sofort auf. Sie ließ ihren Koffer, Koffer sein und stürmte auf ihn zu, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
"Louis! Ich habe dich so vermisst!", meitne sie sofort fröhlich und hellauf begeistert.
Die Mädchen bei ihm lächelte sie fröhlich und freudestrahlend an.
"Hallo zusammen! Ich hoffe, ihr hättet schöne Ferien!", meinte sie und ihre Ohren zuckten aufgeregt hin und her.

"Ich war mehr in den Großstädten, Aberdeen, Dundee, Edinburgh, aber auch in Boat of Garden und am Loch Lomond", zählte ich ein paar Orte auf, die ich im Laufe der 280 Jahre meiner Existenz auf der Erde in Schottland besucht hatte. Als Jels Blick auf mein Armband fiel, lächelte ich.
"Schickes Stück, nicht wahr? Hab ich von meinen Vater", Papa war seit zwei Jahren tot und doch schmerzt es immer noch und trieb den Hass auf Argentinien in die Höhe. Als Jel meine Anspannung auffiel, seufzte ich auf. Was sollst. Konnte ich gleich mit der Wahrheit rausrücken. Spätestens wenn Stefan mir über den Weg lief, würde jeder merken, dass uns Hass verbindet und wir einander den Tod wünschten.
"Ach, mein verhasster Bruder kommt nur dieses Jahr auch auf die Akademie und das kotzt mich, ehrlich gesagt, an", seufzte ich und strich mir das Haar zurück, ehe ich ein Gummiband aus meiner Handtasche zog und das braune Haar zusammenband.

Glücklich drückte ich Nyla einen Moment lang und musterte sie kurz. "Ich bin froh, dass du da bist. Gut siehst du aus, auch wenn mir deine blonden Haare besser gefallen haben." antwortete ich ebenfalls auf italienisch.
Dann wandte ich mich zu der Gruppe. "Leute, das ist Nyla. Eine gute Freundin von mir." stellte ich sie lächelnd vor. "Nyla, das sind Kitty, Lorcan und Felice." stellte ich die anderen vor und zeigte der Reihe nach auf jeden.
Nylas Anwesenheit erleichterte mich ungemein. Es war immer gut, zu wissen, dass mich jemand unterstütze.

"Cool. Klingt, als wärest du generell oft auf Reisen." mutmaßte ich fröhlich und sah mich wieder kurz um, als noch ein Vampir auftauchte. Diese Schule war der Wahnsinn. Ich hatte das Gefühl, dass man sich hier weniger verstecken musste, als es zum Beispiel in Hogwarts gewesen war...
Auf der Akademie schienen wirklich nur magische Wesen zu sein...wenn man von den kommenden Hogwarts-Schülern absah.
"Wie alt ist es? Es sieht schon total alt aus." fragte ich und sah nochmal auf das Armband.
Annabelle seufzte auf und ich hob kurz meine Augebrauen, als sie mir von ihrem Bruder erzählte.
"Ich würde ja jetzt sagen, dass ich es mir vorstellen kann, aber...." Ich kam mit meinem Bruder schon immer gut aus, obwohl wir so unterschiedlich sind.
Ich sah sie entschuldigend an.
"Warum ist dir dein Bruder so...verhasst?" fragte ich und biss mir dann auf die Lippe. "Also...Du musst es mir nicht sagen. Das war eine...taktlose Frage. Du kannst sie ruhig ignorieren." räumte ich dann und sah reuevoll zu ihr.

"Ich glaube, ich bin die einzige Sasha, die du kennst." meinte ich belustigt. "Aber Danke." meinte ich dann freundlich.
Wahrscheinlich würde ich Louis nie wieder los werden, aber damit hatte ich kein Problem. Ich mochte ihn und seine niedliche Art. Und so konnte ich ihn besser beschützen - vor allem, vor sich selbst. Also vor seiner Niedlichkeit.

Als Ria zu uns stieß, lächelte ich dieser zurückhaltend zu, die Hände in der Hosentasche.
Und da war auch schon wieder meine gute Laune verflogen. Es war mir einfach zu viel los.

[Mist, ich sollte wohl genauer lesen XD]

14. September 2020 || Montag || 9:00 Uhr

"Ja, Reisen ist toll", ich liebte es, die verschiedenen Länder zu sehen und deren Kulturen und Mensche kennen zu lernen. Es war eine spannende Angelegenheit. Mein Blick fiel bei Jelenas Frage auf das Armband und ich runzelte die Stirn.
"So genau weiß ich nicht, aber an die 800 bestimmt", immerhin war mein Dad so alt gewesen. Als das Thema Stefan vertieft wurde, seufzte ich auf. "So genau weiß ich es auch nicht, aber er hat mich schon immer gehasst und irgendwann habe ich jeden Versuch, mich mit ihm zu versöhnen aufgegeben", seufzte ich auf und ließ meinen Blick schweifen. Weiter hinten im Schatten erkannte ich Emilia mit den Zwillingen Nat und Vlad. Wo Robert war, wusste ich nicht.